Alltagsszene 1:
Ich sehe zwei junge Frauen eine große Kiste schleppen. Ich bin ein höflicher Mensch, also habe ich den Impuls zu helfen. Warum zögere ich? Weil mann (mit zwei „n“) sich damit heutzutage teilweise unbeliebt macht. Da ich mich aber darauf nicht einlassen wollte, frage ich ‚trotzdem‘.
Reaktion: Ein „Nein“ (welches ich als sehr okay empfand) und ein Blick, der auf mich eher wirkte wie „how dare you“ bzw. mindestens Augenrollen
Alltagsszene 2:
Im Zug letztens war es so, dass eine junge Frau konsequent Hilfe abgelehnt hat und ihren und den Koffer ihrer Omi selbst hochgehievt hat.
Das sah nicht entspannt aus.
Und ich sage es ganz offen, selbst wenn die nicht schwer wären; warum nicht einfach die Hilfe annehmen? Tut keinem weh und man hat eine schöne Situation geschaffen.
Fazit: Ich finde es sehr schade, dass man mittlerweile eine Sperre im Kopf hat. Wobei ich jedem meine Hilfe anbiete, wenn mir dass sinnvoll erscheint. Ich fände es aber geradezu absurd, wenn ich gerade Frauen meine Hilfe nicht mehr anbiete, weil ein Teil der Frauen das nicht mehr annehmen kann bzw. will.
Mir geht es nicht darum, dass die Frau die Hilfe annehmen muss. Eventuell ist es ja auch wirklich gar nicht nötig. Aber dann kann man nett ablehnen.
Ich habe natürlich auch positive Erlebnisse: Frauen nehmen dankend Hilfe an oder lehnen höflich ab.
Männer: Bietet Ihr Frauen (noch) Hilfe an?
Frauen: Nehmt Ihr Hilfe an?
Hat sich etwas geändert im Vergleich zu früher?
Hilfe ist Hilfe – egal ob Mann oder Frau. Ablehnung ist immer ein Ausgang, so ist es aber auch die Annahme des Angebots. Wenn man(n) es oft genug macht, macht es die Ablehnung einfacher. Und das gilt für alle Konflikte jeglicher Art. ; )